Bildbeschreibung

Jochen Schmadtke

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Transmission / Malerei und Zeichnungen

Schleifspuren im Lastenaufzug. Besprühte Stromkästen im Straßenbild. Kinderkreidezeichnungen auf dem Bürgersteig. In seinen Arbeiten greift Jochen Schmadtke immer wieder alltägliche, ästhetische Spuren und Muster auf, die er fotografiert und bearbeitet. Diese Bilder bilden die Grundlage für seine mal kleinteilige, mal großflächige Malerei.

In der aktuellen Ausstellung im Künstlerhaus Bergedorf zeigt der Künstler zum einen Arbeiten aus der großformatigen Serie „Elevator Traces“. Hinter den Kulissen des Kunstbetriebs fotografierte er Schleifspuren im Lastenaufzug eines Museums. Dabei interessierte er sich für die Dynamik und Struktur der Linien und Kratzer, die Kisten, Rahmen, Gemälde oder Baumaterial dort über Jahre hinterlassen haben. Ein eigenes Kunstwerk wären diese Flächen für sich gesehen oder als Fotografien kaum. Durch die malerischen Eingriffe, Interpretationen und Übermalungen bekommen sie dann ein Eigenleben, werden überführt in eine neue bildnerische Form.

Bei der kleinformatigen Serie „Howl Fragments“, die aus 24 DIN-A4 Blättern besteht, hat Schmadtke sich von der Farbwelt des Konzeptkünstlers Allen Ruppersberg inspirieren lassen. Mini-Fragmente von dessen farblichen Kompositionen bilden die Grundlage für Malereien, neue Flächen, Formen und Übermalungen.

Jochen Schmadtke ist ein Hamburger Künstler und Musiker, der viele Jahre als angewandter Fotograf tätig war und heute vor allem im Bereich freie Fotografie und Malerei arbeitet. Seine Serien und Studien fallen alle in den Bereich einer lyrischen, abstrakten Malerei. In vielen seiner Arbeiten greift er Techniken wie die in den 1950-Jahren entwickelte Décollage auf und baut - ähnlich wie in der dadaistischen Tradition des „Objet trouvé“ - immer wieder nicht beachteten Alltagsgegenstände oder Abfallprodukte in seine Arbeiten ein.

Der bildende Künstler Janus Hochgesand, der Schmadtke für die Ausstellung im Künstlerhaus Bergedorf vorgeschlagen hat, beschreibt seine Arbeiten so: „Ich finde in den Arbeiten sowohl den Maler, als auch den Poeten und Musiker wieder. Die Bilder haben dadurch eine ganz eigene Sprache aus Form, Farbe und Rhythmus.“

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