WIRKLICHKEIT IN BEWEGUNG
WIRKLICHKEIT IN BEWEGUNG
Anica Hauswald & Tim Kubach
Malerei & Scans
ERÖFFNUNG
Freitag, 11. Juli 2025, 18 Uhr
Einführung: Dr. Anne Simone Kiesiel
AUSSTELLUNG
12. – 20. Juli 2025
GEÖFFNETT
Samstag & Sonntag, 15 – 18 Uhr
Wirklichkeit in Bewegung — unter diesem Titel begegnen sich zwei künstlerische Positionen, die auf ganz unterschiedliche Weise das Sichtbare in Bewegung bringen. Die Ausstellung im Künstlerhaus Bergedorf vereint die abstrakt-gestische Malerei von Anica Hauswald mit den prozesshaften Scanner-Fotografien von Tim Kubach.
Was trennt Fotografie und Malerei? Was verbindet sie, wenn beide aus der Bewegung heraus entstehen? Beide Künstler:innen untersuchen in ihren Arbeiten genau diese Fragen – und erschaffen Bilder, die weit über das rein Sichtbare hinausweisen.
Anica Hauswalds Werke entstehen aus körperlicher Geste, Emotion und Spontaneität. Ihre Malerei ist ein Akt des Erlebens – voller Energie, Licht, Tiefe, Farbe und Kontrast. Der sichtbare Duktus, der Rhythmus des Pinsels, wird zur Sprache innerer Zustände. Licht und Schatten treten bei ihr nicht nur als visuelle Gegensätze auf, sondern als Träger von Emotion, Erkenntnis und Transformation. Der Entstehungsprozess ist intuitiv und radikal konsequent – jede Geste zählt, jedes Übermaß wird verworfen. So entsteht eine Malerei, die aus dem Moment kommt, mitreißt und berührt.
Tim Kubach hingegen erweitert die Fotografie ins Dreidimensionale: Er nutzt einen Flachbett-Scanner als malerisches Medium. Dreidimensionale Objekte werden bewegt, überlagert, inszeniert – und in einem Moment eingefroren, der gleichzeitig Zeit, Raum und Licht in sich trägt. Der Scanner fängt nicht nur das Objekt ein, sondern macht Bewegung sichtbar. In einem Balanceakt zwischen Kontrolle und Zufall entstehen so visuelle Fragmente, die die Wirklichkeit neu zusammensetzen.
In der Ausstellung wird sichtbar: Bewegung ist nicht nur körperlich oder technisch, sondern auch emotional und geistig. In der Überlagerung von Licht, Farbe, Form und Intuition lassen Hauswald und Kubach eine neue Wirklichkeit entstehen – eine, die nicht stillsteht, sondern sich im Akt des Sehens immer wieder neu zusammensetzt.