POSTCOLONIAL LOOK
Ilsemargret Luttmann
POSTCOLONIAL LOOK
ERÖFFNUNG
Samstag, 03. Mai 2025, 18 Uhr
Eröffnungsrede: Dr. Liselotte Hermes da Fonesca, Ethnologin,
Lehrbeauftragte an der Leuphana Universität Lüneburg / Dozentin an der MSH Hamburg.
LAUFZEIT
03. – 11. Mai 2025
jeweils Sa. & So. von 15 bis 18 Uhr
Postcolonial look
Der Begriff „Look“ soll hier in seiner Doppeldeutigkeit verstanden werden: als modischer Look und als Blick der postkolonialen Subjekte, den sie auf die westliche, globale Welt und auf sich selber richten. AfrikanerInnen wurden unsichtbar gemacht, exotisiert, geandert und als Inbegriff von Tradition im Gegensatz zur westlichen Mode und Modernität gesehen. In den digitalen Medien halten sie uns nun Bilder entgegen, die sie von sich selbst erzeugen und gemäß ihren Interessen und Vorstellungen gestalten. Dabei spielen der Look und der Körper eine große Rolle als visuelle Fläche, auf der sie ihre ästhetischen, moralischen, sozialen und politischen Werte projizieren können. Das westliche Überlegenheitsgefühl, das auf der Definition von Mode und Fortschritt als Produkt der westlichen Welt beruht, wird im Zuge der Dekolonisierung auf den Kopf gestellt. Diese neuen von uns als exaltiert wahrgenommenen Posen irritieren unser Selbstverständnis und unsere eindeutige Einteilung in Innen und Außen, Oberfläche und Kern, die Anderen und wir. Im postkolonialen Afrika spielen die Menschen mit Elementen der globalen Kultur und machen sie sich zu eigen. Wie in der Philosophie der kongolesischen sapeurs-Bewegung zum Ausdruck gebracht, betrachten sich ihre Anhänger als Lehrmeister in Sachen Style, Mode, Look, deren Sinn und Bedeutung weder als ewiger Wandel desselben noch als reine Inszenierung oder Veräußerung des Inneren verstanden werden. - Ausgehend von Fotos aus den sozialen Medien, dem eigenen Archiv und der afrikanischen Modefotografie habe ich Bilder geschaffen – insbesondere mit den Mitteln des Schablonendrucks und des Paper Cuts -, die dieses spanende Thema aufgreifen.