Ausstellung Maria Hobbing

Maria Hobbing

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Zur Ausstellung „Fragmente in Bewegung“ im Künstlerhaus Bergedorf

Meine Bilder werden in unzähligen Schichten und Überlagerungen aufgebaut, sie verdichten sich und werden durch neue Schichten wieder aufgebrochen. Zum Schluss, wenn alles gut geht, das Verfestigende nicht stagnierend wird, werden sie, vielleicht ein Sprung ins Ungewisse als „mündig“ entlassen. Jedes Bild hat seine eigene Entstehungsgeschichte, manche Schwergeburten sind dabei.

Lange Zeit habe ich mich mit dem Rahmenthema Maske, Maskierung, Bühne auseinander gesetzt. In den letzten beiden Jahren bilden sich aus den Überschichtungen, vielleicht als ein neuer Themenkomplex an Architektur erinnernde Bildzusammenhänge heraus. Diese „Stadtlandschaften“ verbildlichen den Prozess der Konstruktion und Dekonstruktion.

Alle meine Arbeiten entstehen in zwei großen Feldern.

Auf der einen Seite die Installationen, die mit Zeichnungen aber auch in unterschiedlicher Kombination mit PE Folien, Acrylgläsern und neuerdings mit Wachs verbunden sind. Die Installationen waren früher Rauminszenierungen zu Texten des Autors, Künstlers und Theaterwissenschaftlers Antonin Artaud, heute entstehen auf Wände bezogene Raumzeichnungen. Sie entstehen im Ausstellungsraum in einem offenen Rhythmus von Setzung und Überlagerung und sind keine feststehenden nicht zu verändernden Endprodukte (Infinito).

Auf der anderen Seite die Malerei, die durch bestimmte Parameter wie gleiche Formate und das Material der Leinwände stärker in einem vorgegebenen Rahmen erscheint. „Die Bilder entstehen unter Verwendung verschiedener Materialien, beispielsweise Acryllack und Acrylfarben, gelegentlich Ölfarbe und lasierende Farben. Die unzähligen Farbaufträge werden mehrfach bearbeitet, mit Lösungsmittel wieder erweicht, von weiteren Farbschichten überdeckt, mit breitem Lasur- und Borstenpinsel durchzogen. Schicht für Schicht verdichten sich Farben und öffnen sich Strukturen. In den Bildern entstehen illusionistische Tiefenräume. Zuunterst Liegendes scheint durch oder wird verschleiert. Aspekte wie Verdichten und Öffnen, Ver- und Enthüllen sowie das Verhältnis von Oberfläche und Tiefengrund, von Fläche und Raum spielen eine bedeutende Rolle.“ (Zitat Hans Gercke, Kunstverein Heidelberg)

Und ich verschleiere immer wieder und habe damit genau diesen Prozess, den ich als Realität erlebe.. Mich interessieren Themenkomplexe: Gewalt, Verschleierung, Manipulation. Verschleierung gibt es überall, zum Beispiel die tägliche politische Verschleierung, die Verschleierung durch die Medien, allgegenwärtige Verschleierung. Diese Thematik ist eine der ältesten und ist Thema vieler großen Geschichten. Möglicherweise bin ich eine verschleiernde Geschichtenerzählerin.

Maria Hobbing

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