Ausstellungsbild A SORORAL SAGA

ELLA: A SORORAL SAGA

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Lene Markusen

Eröffnung: Samstag, 30. November 2024, 18 Uhr
Ausstellungsdauer: 01.12. – 08.12.2024

Öffnungszeiten: samstags und sonntags 15:00 - 18:00

Finissage: Sonntag 8. Dezember 15 Uhr
ARTIST TALK: Lene Markusen in Gespräch mit Alexandra Köhring, Stiftung Hamburger Gedenkstätten

In der Ausstellung Ella: A Sororal Saga im Künstlerhaus Hamburg-Bergedorf präsentiert die Hamburger Künstlerin und Filmemacherin Lene Markusen eine raumgreifende Installation rund um die Videoarbeit „Revolutionary Women: Ella“ (2022), in deren Mittelpunkt die Lebensgeschichte von Ella steht, eine bisher wenig erzählte litauisch- deutsche Migrantenbiographie der Nachkriegszeit.

Anhand eines Interviews erzählt Lene Markusen die Lebensgeschichte der 1940 im ländlichen Litauen geborenen und heute im Rheinland lebenden Ella nach. Ellas Leben steht stellvertretend für eine noch wenig bekannte litauisch-deutsche Kriegs- und Migrationsgeschichte des 20. Jahrhunderts: Als Angehörige einer deutschen Minderheit wurde die Familie nach Deutschland verschleppt, wo ihre Eltern für das NS-Programm „Zurück ins Reich“ Zwangsarbeit leisten mussten. Ihr frühes Leben ist geprägt vom Überlebenskampf in der Stalin-Ära: Entbehrungen, Hunger und Ausgrenzung. Nach vielen Entbehrungen und Umwegen gelangte sie 1959 ins Exil nach Deutschland und lebte in den 1970er und 80er Jahren in Westdeutschland als Hausfrau und Mutter weiter in der Isolation.

Lene Markusen erzählt diese Geschichte mit einem besonderen Twist nach: Sie konstruiert fünf fiktive Familienmitglieder: Ellas Tochter Archiva und vier Enkelinnen, die Szenen aus Ellas bewegter Geschichte neu interpretieren. Die Darstellerinnen betrachten diese Nachkriegsmigrantenbiografie aus einer schwesterlichen Perspektive und erproben einen generationenübergreifenden Dialog, der zu einer lebendigen „Sororal Saga“ wird – und überwinden die Gegensätze zwischen dem Psychischen und dem Sozialen, dem Privaten und dem Politischen, dem Unbewussten und dem Kollektiven und nicht zuletzt verbinden sie das Mythologische mit dem Historischen.

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Die Ausstellungen und die Website werden mit Mitteln des Bezirksamtes Bergedorf und der Kulturbehörde Hamburg gefördert.

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